Es wird immer teurer, je länger wir warten

Martina Blum

Der Stadtrat schlägt ein neues Klimaziel für Winterthur vor: Netto-Null 2040. Das klingt ehrgeizig und doch ist jede Alternative kostspieliger. 2030 wäre für Winterthur im Alleingang nur mit hohen finanziellen und ökologischen Kosten machbar, denn die Zeit ist zu knapp. 2050 ist zu spät, denn in Sachen Klimawandel gilt: Es wird immer teurer, je länger wir warten. Trotz der Dringlichkeit des Handelns aus rein ökonomischer Sicht, das der Stern-Bericht bereits 2006 aufzeigte, sind auch heute noch die Kosten der vermeintliche Hindernisgrund konsequent und rasch zu handeln. Tatsächlich rechnet sich auch auf individueller Ebene oftmals die klimafreundlichere Variante - z.B. beim Heizungsersatz: Heizen mit erneuerbarer Energie ist bis zu 30% günstiger als mit Öl oder Gas. Für die meist höhere Anfangsinvestition gibt es Förderbeiträge. Zentral für einen erfolgreichen Klimaschutz sind klare politische Rahmenbedingungen, wie das Netto-Null Ziel. Natürlich braucht es für die Zielerreichung das Zusammenspiel aller dreier politischen Ebenen. Der Winterthurer Stadtrat geht voran. Ich folge seinem Beispiel am 23. November: Mit einem Ja zu Netto-Null 2040 und einem weiteren Ja zum kantonalen Energiegesetz.

publiziert als Leserbrief im Landboten am 28. Oktober 2021