Unsere Sportvereine – sie bewegen Winterthur

Keine zwei Wochen mehr, und schon fällt wieder der Startschuss zum Hegemer-Chlauslauf. Der Event rund ums Schloss Hegi ist ein sportliches Highlight; und auch dieses Jahr freue ich mich sehr darauf. Dass er überhaupt stattfinden kann, geht auf viel freiwilliges Engagement seitens des TV Hegi zurück, einem von über 200 Sportvereinen in Winterthur. Was sie für unsere Stadt leisten, könnte eine eigene Kolumne füllen: Gesundheitsförderung, soziale Integration, Gemeinschaftssinn, Jugendarbeit, Wertevermittlung, Inklusion … Sportvereine sind ein unersetzlicher Teil unserer Gesellschaft, und es gilt allen herzlich zu danken, die sich dafür engagieren.

Gerade weil diese Vereine so wichtig sind, unterstützt die Stadt sie jährlich mit 300’000 Franken und stellt ihnen die Sportanlagen zu einem vergünstigten Preis zur Verfügung – den unter 20-Jährigen sogar umsonst. Gut drei Viertel der Vereine nutzen dieses Angebot. Jeder von ihnen ist im Schnitt 17 Stunden pro Woche auf öffentlichen Anlagen und Schulsportanlagen. Ausserdem hilft die Stadt den Vereinen, neue Mitglieder zu gewinnen, sich untereinander zu vernetzen und bei der Kommunikation.

Die aktuellen Herausforderungen lassen auch die Sportvereine nicht unberührt. Die rasch wachsende Anzahl Schülerinnen und Schüler und die fehlende Infrastruktur betreffen alle. Doch Stadt und Vereine haben die gleiche Mission – wir bewegen Winterthur. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass wir unseren Vereinen weiterhin so viel bieten können. Dafür stehen wir etwa im engen Austausch mit den Vereinen um die Sportanlagen optimal auszunutzen.

Ein weiteres Anliegen ist mir die Frauenförderung. Verglichen mit dem Schweizer Durchschnitt sind Frauen in den Winterthurer Vereinen mit 41 Prozent zwar schon gut vertreten, aber wir arbeiten daran, hier auf 50 Prozent zu kommen. Denn es ist nicht so, als würden in Winterthur Frauen grundsätzlich weniger Sport treiben als Männer. Im Gegenteil, Frauen treiben mehr Sport, nur in den Vereinen – und dort insbesondere den Führungsgremien – sind sie untervertreten. Um die Positionierung der Frauen in Sport und Beruf zu stärken, bin ich Mitglied bei Sportif; einem Netzwerk für Frauen und Sportlerinnen, mit dem Ziel, Frauensport sichtbarer zu machen und gleiche Löhne, Trainingsbedingungen und Ressourcen unabhängig vom Geschlecht zu schaffen. Denn mein Wunsch ist es, dass in Winterthur auch in Zukunft möglichst alle Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Seniorinnen und Senioren Längen schwimmen, Tore schiessen, über Felder rennen oder die Yogamatte ausrollen.


Martina Blum
Stadträtin, Vorsteherin Departement Schule und Sport

Erschienen in der «Winterthurer Zeitung» am 7. November 2024


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