Nachhaltig beeindruckt

Diesen Montag durfte ich als Schulvorsteherin bei einem ganz besonderen «Spatenstich» dabei sein. Nein, es ging nicht um den Spatenstich für ein neues Schulhaus – das hätte mich natürlich auch gefreut. Die Spaten hielten dieses Mal Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen und Eltern in den Händen und sie haben mit ihrer Aktion den Start zu einem blühenden und nachhaltigen Projekt markiert.

Die Klasse 5./6a des Schulhauses Schachen konnte am Montag zusammen mit ihren beiden Lehrpersonen den 1. Jury-Preis des nationalen Schulwettbewerbs «Ran an den Spaten» für ihr Schulgartenprojekt entgegennehmen. Die Schülerinnen und Schüler haben recherchiert, Interviews geführt und dann ihre Vision eingereicht, die jetzt preisgekrönt wurde. Beim Schulhaus Schachen werden künftig rund 30 verschiedene Gemüsekulturen und Pflanzenarten spriessen, natürlich biologisch. Und: Ein Teil des Schulunterrichts wird in den kommenden Jahren beim und rund um den neuen Schulgarten stattfinden. Begleitet wird das Projekt von Acker Schweiz mit dem treffenden Slogan «Wo Begeisterung wächst».

Ich kann nur sagen: Wow! Und herzliche Gratulation. Als Stadträtin des Departementes Schule und Sport bin ich unter anderem für die Bildung der Kinder und Jugendlichen in Winterthur zuständig. Bildung ist wichtig. Und ja, dazu gehören Mathe und Sprachen. Aber ich bin zutiefst überzeugt, dass eben auch andere Themen zur Bildung eines Menschen gehören. Themen wie Nachhaltigkeit, Ökologie, Biodiversität, gesunde Ernährung und soziale Kompetenzen im weitesten Sinne.

Das Schulgartenprojekt Schachen passt perfekt zur Nachhaltigkeits-Initiative, die wir im Departement Schule und Sport gestartet haben. Der Fokus liegt dabei auf drei Querschnittsthemen: ökologische, soziale und finanzielle Nachhaltigkeit. Wir sammeln Projekte sowie neue Ideen und Visionen – siehe Schulgarten Schachen –, um davon zu lernen und bewährte Praktiken zu multiplizieren.

Apropos Spatenstich: Haben Sie gewusst, dass in einer Schaufel (biologischer) Erde weit über 100’000 Lebewesen und Organismen stecken? Der Boden unter unseren Füssen lebt! Und übrigens tönt er auch. Bodentiere machen Geräusche, wenn sie sich bewegen, fressen oder kommunizieren. Glauben Sie nicht? Dann hören Sie mal, wie der Boden eines Buchenwaldes auf dem Irchel tönt oder ein Komposthaufen in Winterthur: soundingsoil.ch.

In diesem Sinne: Bleiben wir geerdet und mit beiden Füssen fest auf dem Boden.


Martina Blum
Stadträtin, Vorsteherin Departement Schule und Sport

Erschienen in der «Winterthurer Zeitung» am 6. März 2025


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